Sonntag, 16. April 2017

Atlantik, Tag 10 bis 13

15.04.17 - In der ITCZ - Intertropical Convergence Zone.
Uns ist mittlerweile der Wind endgültig ausgegangen, wir sind in der Konvergenzzone und Motoren dem Äquator entgegen. Das Wetter sieht „gemischt" aus. Die Lufttemperatur beträgt am Tag 35°C und die Wassertemperatur Stolze 33°C. Der Atlantik sieht aus wie ein Dorfteich, völlig glatt selbst der sonst allgegenwärtige Schwell ist kaum zu spüren. Wir können der Versuchung nicht widerstehen, halten an und und schwimmen ein paar Runden, bei dem Gedanken das es vier Kilometer nach unten geht wird einen ganz kribbelig. Vorhersagen sind in diesem Gebiet schon immer sehr schwierig gewesen und die Gribfiles (Wetterkarten) ändern sich mit jeder Prognose – also wollen wir dieses Gebiet so rasch wie möglich hinter uns bringen. Intertropical Convergence Zone oder auch Kalmenzone wurde früher Rossbreiten genannt, weil Handels- , Kriegs- und Kaperschiffe wegen des fehlenden Windes oft wochenlang stecken blieben und die mitgeführten Pferde mangels Wasser geschlachtet werden m
ussten.
Wer einmal hier war, weiß womit wir uns seit Tagen herumschlagen. Man durchforstet Segelführer, surft schon vor der Abfahrt durchs Netz, und sucht Wetterdaten, lang- und kurzfristig. Dann sucht man, einen geeigneten Punkt aus, wo man denn durch diese Zone der Windstille durchstechen möchte. Die aktuellen Gribfiles jedenfalls sehen auch nicht viel schlechter aus als die von den letzten Tagen. Aber nun wollen rüber über die Nullbreite, wo Neptun auf die Täuflinge und vor allen Dingen der Südostpassat wartet. Aber etwas Neues gibt es in der Gegend, die berühmt, berüchtigten Squall's, ein begrenztes Wolken/Regen-Gebilde mit oft viel Wind, extremen Regen und Gewitter. Man sieht schon lange die Zugrichtung und Ausdehnung auf dem Radar. Jaaaa, jetzt wird sie gewaschen die Hembadoo! Alles für Neptun, damit sich Hembadoo ja gereinigt auf die Südhalbkugel begibt. Unser persönlicher Squall sah von weitem recht bedrohlich aus. Wir bereiteten uns und unser Schiff auf das schl
immste
vor. Dann waren wir mitten drin und es war absolut gespenstisch, kein Wind, kein Gewitter, es schüttete nur wie aus Kübeln. Neptun kam bei uns übrigens persönlich vorbei und überzeugte sich von der Sauberkeit des Schiffs und übernahm das Reinigen der Besatzung persönlich und war zu Guter Letzt mit dem Zustand von Schiff und Besatzung sehr zufrieden und erlaubte das befahren der Südhalbkugel. Interessant und auch lästig waren die großen Flächen mit gelben Schwimmpflanzen. Sie machten das Angeln unmöglich. Jetzt bleibt nur noch eine Frage, wann ist die ITCZ zu Ende? Und wo bleibt der Passat? Übrigens werden wir die Fotos, wenn wir in Brasilien sind und vernünftiges Internet haben, nachreichen.

1 Kommentar :

  1. Weit ist es ja nicht mehr bis Südamerika. Wir (mein Vater und ich) verfolgen voller Begeisterung Euer Abenteuer und wünsche weiterhin viel Erfolg und uns weiter so schöne Reiseberichte.
    Eeuer ehemaliger RAW-Kollege Andre Saischowa

    AntwortenLöschen