Donnerstag, 25. Mai 2017

Lençois, die alte Diamantengräber Stadt


Chapada Diamantina, diese einzigartige Landschaft liegt etwa sieben Stunden Fahrzeit ins Landesinnere. Die Fahrt führt Anfangs durch einen dichten, dunkel, grünen Urwald (was für eine Augenweide, nach ein Jahr Steppe bzw. grün nur durch Mangroven). Danach geht es durchs trockene Sertão und man bekommt einen gewissen Eindruck vermittelt von der Härte des Lebens im Landesinneren.

In der Chapada Diamantina gibt es wunderschöne (und verwunschene) Flüsse mit kleinen Badebecken, große blühende Tibouchinasträucher, Wasserfälle, Tafelberge, eine Endemische Flora, Höhlen und die alte Diamantengräber Stadt, Lençois. Für Naturliebhaber und Wanderer, wie wir es sind, ist die Chapada Diamantina ein Beeindruckender Ausflug! Mit dem Bus vom Busbahnhof Rodoviaria aus kommt man in das kleine Städtchen, Lencois. Nachdem wir die endlosen Vororte und Favelas um Salvador hinter uns gelassen haben, fuhr der Bus auf der B242 in Richtung Westen. Das ist so eine Art Interstate auf der die überlangen LKWs (fast 30 m) sich ein Elefantenrennen liefern. Zu unserem Entsetzen überholen mehrmals gleich 2 LKWs parallel auf der an sich nur zweispurigen Straße. Der äußere LKW (also der dritte von rechts) fährt dabei quasi schon auf dem gegenüberliegenden Standstreifen. Wenn unserer moderner Fernbus zum überholen ansetzte hielten wir öfters die Luft an, denn es passte kaum ein Blatt Papier zwischen uns und dem LKW.


ein modernes Bus Terminal
bevor es losgeht noch ein frisch gepressten

unser Fernbus
Anfangs dichter Urwald
Der Ort Lençois ist sehr gepflegt. Hier werden Häuser nicht abgesperrt und keiner macht sich Sorgen um Kriminalität. Die Straßen sind gesäumt von kleinen Kolonialhäusern. Viele davon sind umgewandelt in Pousadas, kleinen Pensionen. In einer solchen haben auch wir übernachtet. Am Bus warteten schon entsprechende Angebote auf uns. Wir haben uns für ein Anbieter der eine schöne Visitenkarte hatte entschieden, außerdem war die Unterkunft Nahe am Zentrum von Lencois. Preislich wurden wir uns schnell einig und wir bekamen ein 4-Bett Zimmer. Sehr liebevoll wurden wir jeden morgen mit einem Frühstücks-Buffet versorgt, das täglich unterschiedlich und voll mit frischen, tropischen Früchten und frisch gepressten Säften war. Und für so kleines Geld wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Wir haben gut geschlafen und uns sehr wohl gefühlt. Der erste Blick aus dem Fenster verrät, die Landschaft ist Grandios und wir freuen uns auf die Wanderungen. Gleich nach dem Frühstück ging es los.
auf zur ersten Erkundung
Ortsrand 1
Ortsrand 2
kurze Pause
Ortsrand 3
die Brücke zun Zentrum
Im Ort haben wir noch etwas Verpflegung geholt. In der Touristeninformation haben wir eine Wanderkarte bekommen, die diesen Namen eigentlich nicht verdient. Alle wollen, das Du einen Guide buchst, was für uns aber nicht in Frage kommt. Deshalb ist eine Ausrüstung mit GPS und entsprechender Karten-Software sinnvoll. In Open Street Map sind die Wanderwege eingetragen. Im übrigen reicht dazu ein Handy mit Zusatz - Akku.

unsere selbst gebastelte Wanderkarte

Dann ging es los an der Bushaltestelle vorbei bis an das Ende der Straße, schräg über den Sportplatz  und dann hoch und im Prinzip immer am Fluss entlang. Ziel waren die Höhlen (auf der Karte die Nr.2) und ein Wasserfall zum Baden (Nr.3). Trotz GPS und ohne Kennzeichnung der Wege kein leichtes Unterfangen. 
am Anfang des Weges
sieht es schon wild aus
Der Weg ist bald kein Weg mehr, sondern wir klettern über riesige Felsbrocken, suchen uns den besten Weg selber aus und hangeln und springen von Fels zu Fels. Was für ein Spaß! Auch wenn es mit den schweren Rucksäcken manchmal gar nicht so einfach ist das Gleichgewicht zu halten. 

im unteren Teil ist waschen angesagt
es scheint doch magisches Wasser zu sein
Unterwegs halten wir immer wieder an kleineren Wasserfällen und –Becken an, in denen wir uns erfrischen können. Das Wasser ist dunkelbraun bzw. Cola - Farbig, was von den hohen Jodgehalt und den Mineralen des Wassers kommt. Es ist nicht schmutzig, man kann es ganz beruhigt trinken.
der Wander-Weg ist der Knaller
mal Dschungel
mal Felsen
Aufgepasst, am Ende einer etwas steileren, relativ glatten Gesteins-Platte unter den Bäumen sitzen junge Männer (oder kommen entgegen) und versuchen zu völlig überteuerten Preisen ihre Dienste als Guide aufzudrängen. Aber man muss an ihnen vorbei denn ein tiefer Graben hat dort ein Übergang. Jetzt muss man nur Obacht geben um nicht den Abzweig zur Schlucht und zu den Höhlen zu verpassen (Nr.1 nach rechts und nach unten) Was man jetzt zu sehen bekommt ist schon erstaunlich. Hier kann man sich eine ganze Weile aufhalten und alle möglichen Abzweigungen, Höhlen und Grotten erkunden. Ganz am Ende des Weges befindet sich die großen Grotte die ist wirklich beeindruckend. Für uns war es der ideale Piknickplatz.
wie "Indiana Jones auf Schatzsuche"
halte den Stein bis ich durch bin
ojeh der ist ja noch schwerer
und immer wider kleine Klettereinlagen
und staunen
ohne Worte
ohne Worte
jetzt gehts zurück auf den Hauptweg
Von der großen Felsen-Grotte muss man wider ein paar Meter zurück, dann nach rechts und man landet wider auf dem Hauptweg. Diese Kreuzung ist leicht zu erkennen denn hier befindet sich ein aus aufgestapelten Steinen, kreisrunder Rastplatz. Nach ein paar Minuten hört man schon das rauschen der Wasser-Treppe. Wir gehen den Weg bis zum scheinbaren Ende und gehen nach unten in den Flusslauf. Das ist ein ganz toller Platz, ein größeres Becken zum baden (gefüllt mit Cola) und der kleine Wasserfall um sich massieren zu lassen. 

ein Blick aufs GPS, und weiter geht es
Ziel erreicht
alles ein großer Whirlpool
mit Massage
oder Entspannungsbad
oder einfach nur Spass
ohne Worte
ich will  hier nich mehr weg
Ich bin das Flussbett noch ein Stück hoch gelaufen, die Steinformationen durch die sich der Fluss seinen Weg bahnt werden immer bizarrer und wilder. Wir haben beschlossen den weiteren Weg den Profi-Wanderern zu überlassen (obwohl dort herrliche Ziele wie der große Wasserfall und der Kristallsee auf einem warten). 

von hier Oben
fallen solche Brocken
schon mal ins Fluss-Bett
oder auch solche
das Ufer sieht alle paar Schritte anders aus
Essen muß sein
rote und und gelbe Minerale für die Kriegsbemahlung
Alles in allen, es lohnt sich auf jeden Fall. Wasserfälle, Höhlen, natürliche Schwimmbecken, grüne Täler und Berge. Die Landschaft ist schlichtweg atemberaubend, aber man muss sie sich in langen und teils sehr anstrengenden Wanderungen erarbeiten.


 
Nach den schönen Tagen in Lençois ging unser Bus wieder zurück in die Großstadt. Was für ein Unterschied zu den entspannenden und ruhigen Tagen in der Natur des Nationalparkes Chapada Diamantina. Die nächsten drei Tage nutzen wir nochmal zum Einkaufen. Vor allen um ein mechanisches WC zu kaufen (das elektrische macht nur Ärger, das Lager des Abpumprades ist verschlissen). Es ist schon witzig mit einem Klo auf der Schulter durch Salvador zu laufen.

viele fragen sich was das für ein komisches Klo,
oder was das für ein komischer Kerl mit Klo ist
Und zuguterletzt hatten wir an unseren letzten Tag noch Besuch aus New York an Bord. Max und Laura haben Süd-Amerika entgegengesetzt umrundet und waren auf den Falklandinseln. Eine Überraschung war der Cousin von Max, Alexis, er stammt aus Magdeburg. Da gab es viel Infos auszutauschen.
gerade Max und Laura, rechts Alexis
bei einem Bier lässt es sich gut erzählen

mit diesem Boot sind sie unterwegs
Aber jetzt fiebern wir der Abfahrt entgegen. Nach dem wir uns am Tankschiff mit genügend Diesel eingedeckt haben, wollen wir uns noch ein paar Inseln in der Allerheiligen Bucht anschauen.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen